Die Tanzharmonie + die Chorgemeinschaft = ein vergnüglicher Abend

Vilsbiburg. "Erst spielen wir drei Stücke, danach die Chorgemeinschaft, danach ist Pause und dann beginnt alles wieder von vorne - so lange, bis der Saal leer ist." Der letzte Teil der Ankündigung von Dr. Joachim Siebert, dem näselnden Conférencier der Tanzharmonie, blieb am Samstagabend unerfüllt, denn nach einer nach frenetischem Applaus gegebenen Zugabe war nach gut zweieinhalb Stunden Schluss, obwohl keiner der etwa 400 Besucher der Realschulaula das Dankeschön-Konzert der beiden Kulturpreisträger vorher verlassen hatte. Es war ein höchst vergnüglicher Abend, bei dem die Musiker des Salonorchesters mit erkennbarer Spielfreude ihre Zuhörer musikalisch in die Welt der 20er und 30er Jahre entführte. Dabei lernten die jüngeren Zuhörer Namen kennen wie Greta Garbo, Robert Stolz, Peter Kreuder und andere Stars einer längst vergangenen Zeit.
Die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft indes mussten sich erst ein wenig herantasten an die ihnen nicht ganz so vertraute Welt der Unterhaltungsmusik. Doch spätestens bei Giuseppe Verdis "Va, pensiero" aus "Nabucco" war das Ensemble zu seiner vollen Form aufgelaufen. Zuvor hatte Chorleiterin Antonie Gorzawski das Publikum mit einer kleinen Auswahl an Sängern überrascht, die ein Marry-Poppins-Medley einstudiert hatten. Entsprechend der Ankündigung war der Abend nicht als Konzert gestaltet, sondern tatsächlich als ungezwungenes Treffen von Musikfreunden, und in den Pausen entwickelten sich rege Gesprächsrunden. Es spricht für die Klasse der Ensembles, dass es ihnen mühelos gelang, die Aufmerksamkeit nach den Pausen schnell wieder auf sich zu ziehen. Geplant war der gemeinsame Auftritt übrigens als "Abrissparty" der Tennishallen in Achldorf. Das Vorhaben scheiterte, wie Siebert ausplauderte, an den feuerpolizeilichen Vorschriften. Er bitte deshalb darum, so der Conférencier, "an diesem Orte von etwaigen Abrisshandlungen abzusehen". Eine Wiederholung des Doppelkonzerts scheint aber nicht ausgeschlossen.

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